History der Ingenieurbüro Isler AG

Die Maschinen-Ingenieure Werner Hausammann und Rolph Isler waren bis 1953 im Flugzeugwerk Emmen bei der Entwicklung des N-20 Kampfflugzeuges beschäftigt. Der N-20 war mit seinem 'durchströmten' Deltaflügel (Antriebsturbinen im Flügel integriert) eine fortschrittliche Entwicklung, die aber im 1953 vom EMD aufgegeben wurde. Werner Hausammann und Rolph Isler wagten dann mit einem Grossauftrag vom NLR (Nationaal Lucht- en Ruimtevaartlaboratorium) den Schritt in die Selbstständigkeit. Mit der Konstruktion und Lieferung des Messstreckenbereichs eines Transonic-Windkanals konnte sich die junge Firma in einem spezialisierten Gebiet einen Namen machen.

Gross geworden ist die Firma durch die besondere Konstruktion von Verstell-Lavaldüsen zur Erzeugung der Überschallströmung. Speziell daran war, dass mit der Variation des engsten Düsenquerschnittes gleichzeitig die Düsenplatte so deformiert wird, dass mit einem einzigen Antrieb die Mach'schen Linien erzeugt werden. Die Konkurrenz aus Amerika und Kanada verwendeten dazu bis zu zwanzig Stellantriebe, was die Anlagen um ein Mehrfaches aufwendiger machten. Das Konstruktionsprinzip ist heute noch in den meisten europäischen Ueberschall-Windkanälen im Einsatz. Die letzte Verstell-Lavaldüse wurde 2015 im Trisonic-Windkanal 0.3 x 0.4 m mit einem Machzahlbereich von Ma = 0.5 bis 4.5 am ISL - Deutsch-Französisches Forschungsinstitut Saint-Louis konstruiert und eingebaut.

Eine zweite Spezialität sind die Modellhalterungen für Unterschall-Windkanäle. Dazu ist eine Mechanik erforderlich, die mit hoher Präzision und unter grosser Belastung die Anstell-, Schiebe- und Rollwinkel der Windkanalmodelle simulieren kann. Die grössten Anlagen dieser Art sind im Flugzeugwerk Emmen (RUAG Aerospace) und im DNW (Deutsch Niederländischer Windkanal) realisiert worden.

Seit 1996 beschäftigt sich die Ingenieurbüro Isler AG vermehrt mit der Konstruktion von Versuchsbrennkammern zur experimentellen Optimierung von Brennern und Brennkammern für Gasturbinen und Flugzeugtriebwerke. Die Spezialkenntnisse für die Konstruktion von Bauteilen unter extremer Temperaturbelastung wurden in den letzten Jahren angeeignet.